Seit kurzem träg Betriebsleiter Marc Zihlmann ein Affenbaby Tag und Nacht bei sich. In einer Bauchtasche oder in die Jacke eingekuschelt, ist der kleine Fredi immer an der Seite des menschlichen Ersatzpapis. «Eigentlich wollten wir die Aufgabe unter uns Pflegern aufteilen, aber nur bei mir schläft Fredi ein», erzählt Zihlmann lachend.
Zu wenig Milch für zwei
Die ungewöhnliche Geschichte fand vergangene Woche ihren Anfang, als im Sikypark zwei Kapuzineräffchen geboren wurden. Das schwächere der Zwillinge bekam zu wenig Milch. «Wir konnten ihn nicht verhungern lassen, also füttern wir Fredi nun von Hand», so der Betriebsleiter. Damit das Baby den Anschluss an seine Artgenossen nicht verliert, besuchten Zihlmann die Affengruppe auf der Affeninsel regelmässig. «Die Kapuziner schnuppern immer ganz interessiert an meiner Jacke und wissen, dass da Fredi sitzt.»
An Menschen gewohnt
Einst tourten die Kapuzineraffen auf der Affeninsel mit dem Nationalcirus Knie durch die Schweiz. Weil sie an Menschen gewohnt sind, kann der Betriebsleiter ganz nah an sie heran. Sobald es stark genug und nicht mehr auf die Flasche angewiesen ist, soll das Affenbaby wieder zurück zu seiner Familie. Eine potenzielle Ersatzmama zeige bereits jetzt grosses Interesse, so der Betriebsleiter. Doch noch brauche das Affenkind rund um die Uhr Wärme, Geborgenheit und vor allem Nahrung.