Ein Freiwilligenteam des Sikyparks und des Bioparcs Genève ist nach Slowenien gereist, um die Lebensbedingungen von drei ehemaligen Zirkustigern zu verbessern.
Einst war Tigerin Rani mit dem deutschen Circus Probst auf Tour – heute geniesst sie ihren Ruhestand in der Seniorenresidenz im Sikypark. Drei andere Tiger ihrer Truppe fanden im Zoo Park Rožman in Slowenien ein Zuhause. «Wir stehen mit unseren slowenischen Kollegen seit Längerem in Kontakt», erklärt Marc Zihlmann, Betriebsleiter des Tierrettungsparks Sikypark. «Als sie uns um Hilfe baten – vor allem in Sachen Know-how und der Haltung von Zirkustigern–, haben wir keine Sekunde gezögert.» Mit einem vollbepackten Jeep machten sich Marc Zihlmann, Chef-Tierpflegerin Kim Herzog, Tobias Blaha, Direktor des Bioparc Genève, und Tierärztin Ute Almberger ehrenamtlich auf nach Slowenien.
Sofortmassnahmen für die Tiger
Innerhalb von zwei Tagen wurden zusammen mit dem slowenischen Team bauliche Sofortmassnahmen umgesetzt, um den Tigern mehr Fläche und mehr Lebensqualität zu bieten. «Die Anlage war wenig strukturiert. Es waren etwa viele Dachziegel verbaut, sodass die Tiger kaum drauf laufen konnten», erklärt Tobias Blaha. Mit Kies, Holzschnitzel und Hochsitzen wurde die Anlage terrassenartig ausgebaut. Zudem wurden die Tiger medizinisch untersucht, ihr Futter analysiert und Tipps für Beschäftigungen und Abwechslung für die Seniorentiere mitgegeben.
Maximum rausgeholt
Ein erster Schritt sei damit getan, bestätigt Tierärztin Ute Almberger: «Andere Länder haben andere Möglichkeiten. Aber es ist sehr interessant, wie wir mit wenig Input ganz viel erreichen konnten.» Nach zwei anstrengenden Tagen ist sich das Freiwilligenteam einig: «Wir haben das Maximum rausgeholt und sind sehr zufrieden.» Auch die Tiger zeigten sich beim ersten Beschnuppern der Anlage freudig und erforschten ihr neues Zuhause sogleich in Spiellaune.
Weiter in Kontakt
«Wir sind gespannt, wie sich das Ganze entwickelt», sagt Marc Zihlmann. Er betont: «Wir bleiben mit Slowenien in Kontakt und werden nachfragen, ob sie unsere Optimierungsvorschläge auch umsetzen.» Das ehrenamtliche Projekt wurde finanziell unterstützt von der Sikypark AG sowie dem Verein Sikyfriends.